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1. August – ein besonderer Tag

Mein Leben ist geprägt von Venedig

Der 1. August war schon immer ein ganz besonderer Tag für mich und meine Ursprungsfamilie.

Mein Vater wurde an diesem Tag geboren, später heirateten meine Eltern am 1. August und aus Kostengründen wählte man wieder dieses Datum, um mich taufen zu lassen.

Mein Löwe-Papa war ein Partylöwe und Italien-Liebhaber.

Wir gehörten zu den ersten Familien, die sich aus Norddeutschland mit dem Auto auf den Weg machten, um an der Adria Urlaub zu machen. Alle Klischees wurden bedient: Der Keilriemen riss auf dem Brenner, meine Mutter trug im Hochsommer Perlonstrümpfe, die dann zur Reparatur benötigt wurden. Meine Schwester musste während der grandiosen Serpentinenfahrt ständig kotzen und verdarb uns allen damit ein bisschen das Vergnügen. Oben angekommen, mussten wir natürlich anhalten, den ersten Cappuccino trinken (nur meine Eltern) und zur Toilette gehen. Das war immer wieder eine schreckliche Aktion, Jahr für Jahr. Was heute wohl kaum noch einer kennt, war ein Stehklo, auch für Mädchen und Frauen. Ganz schlimm!

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Nach gut eineinhalb Tagen Fahrt sind wir dann endlich in Bibione angekommen und hatten drei Wochen Urlaub. Das war die schönste Zeit des Jahres.

1. August - ein besonderer Tag. Mein Leben ist geprägt von Venedig. Von Ute Mathews-Werk
1. August – ein besonderer Tag. Mein Leben ist geprägt von Venedig. Von Ute Mathews-Werk

Nur die Tage Ende Juli waren immer stressig, denn es musste ein Rosenstrauß für meine Mutter zum Hochzeitstag besorgt werden. Bibione ist ein Urlaubsort, es gab in den ersten Jahren kein Blumengeschäft. Also mussten sie umständlich über die Hotelrezeption bestellt und geliefert werden. Meiner Mutter war es immer sehr peinlich, was für ein Aufstand betrieben wurde.

Bibione Strandurlaub – Tagesbesuch Venedig

Mein Vater meinte, er müsste mir Kultur und Bildung nahebringen, weswegen wir jedes Jahr für mindestens ein oder auch zwei Tage nach Venedig fuhren und jede, wirklich jede Kirche besichtigten, im Laufe der Jahre auch jedes Museum, usw. Als Kind und Jugendliche habe ich es nicht zu schätzen gewusst. Ich hätte lieber viel mehr Eis gegessen, wäre gerne mehr Boot gefahren und wollte immer meine Füße ins Wasser halten.

Aber mein Vater war unerbittlich.

Später habe ich die Tradition mit meinen Kindern weitergeführt, allerdings mit mehr Freizeit, Freiheiten und Spaß.

Heute habe ich noch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so undankbar war. Mein Vater hat den Grundstock für meine Italien-Liebe und auch für Venedig gesetzt. Leider ist er sehr krank geworden, bevor ich ihm mein Wissen als Stadtführerin in Venedig beweisen und ihn und meine Mutter an die versteckten Ecken von Venedig bringen konnte. Die Reise war schon geplant, aber dann spielte das Leben anders.

Danke, Papa! Hättest du nicht Italien, die Adria und Venedig als unser Reiseziel ausgewählt, wäre ich vielleicht heute nicht hier.

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