Das Flaggschiff von Greenpeace war zwei Tage zu Gast, im Herzen Venedigs
Nach wissenschaftlichen Forschungen über Wale und Delfine in der Umgebung des Po-Delta-Parks war das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. Mai 2022 in Venedig, an der Riva San Biasio, für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der nördliche Teil der Adria ist aus klimatischer und ökologischer Sicht ein besonders „heißes“ Gebiet. Hier werden wir Zeuge der zahllosen und äußerst schwerwiegenden Auswirkungen des anthropogenen Handelns auf den Boden, das Klima und die Gesundheit der Menschen. Hochwasser in Venedig, Verseuchung der Grundwasserleiter mit Chemikalien, Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke und Bohrungen im Meer, die unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch verstärken.
Am Donnerstag, den 12. Mai um 11.30 Uhr veranstaltete Greenpeace gemeinsam mit ReCommon auf dem Schiff eine Konferenz mit dem Titel „Klimagerechtigkeit jetzt“ mit Vertretern lokaler Verbände und Ausschüsse. Ein Treffen, das der Öffentlichkeit und der Presse offensteht, um den Aussagen derjenigen Gehör zu verschaffen, die an vorderster Front stehen, um ihr Gebiet und ihre Gemeinschaft zu schützen. Von lokalen Streitigkeiten bis hin zu großen internationalen Gerichtshöfen ist es nun klar, dass Klima- und Umweltgerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit zwei Seiten derselben Medaille sind. Die Veranstaltung wurde auf dem YouTube-Kanal der Organisation gestreamt.
Vom 13. bis 20. Mai hatte die Besatzung der Rainbow Warrior zusammen mit dem CERT der Universität Padua wissenschaftliche Untersuchungen über Wale in der Umgebung des Po-Delta-Parks durchgeführt.
Am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. Mai war die „Rainbow Warrior“ wieder in Venedig und konnte von der Öffentlichkeit ohne Voranmeldung besichtigt werden. Die Besucher können die Außendecks des Schiffes besichtigen, sich über die Aktivitäten des Umweltverbandes informieren und die europäische Petition zum Verbot der Werbung der Verursacher der Klimakrise unterzeichnen.
Anschließend fuhr das Schiff nach Triest, wo die letzte Etappe der Reise stattfindet, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf See befasst. Das Meeresschutzgebiet Miramare nimmt auch an dem Projekt „Mare caldo“ (Warmes Meer) teil, einem Überwachungsnetz, das die Installation von Thermometern zur Messung des Anstiegs der Meerestemperatur vorsieht.
Die Küsten auf der italienischen Seite der oberen Adria gehören zu den am stärksten bedrohten in Italien, wie unser Briefing „Venedig versinkt nicht zufällig“ erklärt.
Das „Grüne Schiff“
Große Segel, grüner Anstrich und ein großer Regenbogen an der Bordwand – jede Rainbow Warrior sieht so aus. Sie ist groß und anmutig und steht für Greenpeace, Frieden und Umweltschutz. Kein Wunder, dass der über 50 Jahre alten Rainbow Warrior II eine dritte folgen sollte.
Quelle: Greenpeace Deutschland
Ein Schiff, das wieder die Maßstäbe einer Rainbow Warrior erfüllt. Die Rainbow Warrior III wird das tun und dazu weitere neue Maßstäbe setzen. Sie ist bislang das erste Schiff, das von Greenpeace International komplett neu gebaut wurde und soll als „Grünes Schiff“ zukunftsweisend sein.
Mit der umweltfreundlichsten Technik ausgerüstet, ist die Rainbow Warrior vor allem auf das Segeln ausgerichtet. Die 1.300 Quadratmeter großen Segel treiben das Schiff voran.
Werden die Wetterbedingungen schlechter, fährt sie mithilfe von Dieselmotoren mit einer Abgasreinigungsanlage über die Meere. Sogar ein Elektromotor ist an Bord, der das Regenbogenschiff bei kleinen Geschwindigkeiten voranbringt. Das Schiff setzt aber noch weitere umweltfreundliche Maßstäbe: Der Müll wird direkt an Bord sortiert, Trinkwasser wird aus dem Meer gewonnen und auch das Abwasser an Bord wird wieder aufbereitet.
Neben diesen umwelttechnischen Vorzügen bietet die neue Rainbow Warrior auch eine Ausstattung, die das Schiff in ein perfektes Kampagnenschiff verwandelt. So befinden sich zahlreiche Schlauchboote an Bord, die auch bei schlechtem Wetter und hohem Seegang leicht ins Wasser gelassen werden können. Außerdem gibt es an Deck jetzt einen Hubschrauberlandeplatz.
Weltweit unterwegs
Greenpeace gibt den Motorsegler 2009 in Auftrag. Der Rohbau beginnt im polnischen Danzig. Im November 2010 wird das Schiff zur Fertigstellung in die Fassmer-Werft in Berne bei Bremen überführt. Dort läuft es im Juli 2011 vom Stapel. Eine neue Ära der Rainbow Warrior beginnt. Auf seiner Jungfernfahrt läuft das Greenpeace-Schiff zunächst Häfen wie Hamburg, Amsterdam, London, Marseille und Barcelona an. Inzwischen ist die Rainbow Warrior III fast das gesamte Jahr für Greenpeace im Einsatz, begleitet die großen internationalen Kampagnen der Organisation und ist wie ihre Vorgängerin Flaggschiff des gewaltfreien Protests. Die alte Legende lebt: Einen Regenbogen kann man nicht versenken.