Der Bürgermeister bestätigte, dass der Karneval je nach Entwicklung der Epidemie stattfinden wird. Eine Debatte zu diesem Thema hat begonnen.
Bürgermeister Luigi Brugnaro bestätigte bei der Pressekonferenz Ende des Jahres: „Der Karneval von Venedig wird 2022 ebenso stattfinden wie die anderen Großveranstaltungen der Stadt (Biennale, Bootsausstellung und Kinoausstellung).“ „Die Modalitäten richten sich nach dem Ausmaß der Corona-Lage“, sagte Brugnaro und vertraut darauf, dass die Infektionszahlen bis Mitte Januar rückläufig sind.“
Die Ankündigung vom Bürgermeister, in einer Zeit mit hohen Infektionszahlen weckte jedoch Bedenken und Überlegungen. „Heute ist es doppelt gefährlich, auf der Botschaft zu beharren, dass Venedig seinen Karneval um jeden Preis abhalten wird“, kommentierte Gianfranco Bettin. Das bedeutet, die betroffenen Bereiche dazu zu bringen, in eine Veranstaltung zu investieren, bei der es nicht sicher ist, ob diese angesichts des Fortschreitens der Pandemie überhaupt stattfinden kann.
Dies ist auch eine Gelegenheit, über die Zukunft der Stadt nachzudenken. „Es geht nicht um die Rückkehr zur Normalität wie vor der Pandemie – sagte Bettin – sondern darum, nach vorne zu schauen und eine andere Normalität zu organisieren, die auch die damals schon bestehenden Probleme löst, wie zum Beispiel die Massen an Besuchern, die Venedig jeden Tag zu bewältigen hatte.
Die Notwendigkeit, die Pandemie zu bekämpfen, fällt jetzt also mit der Notwendigkeit zusammen, die Stadt in einem anderen Ausmaß als zuvor neu zu organisieren. Der Stadtrat verweist auch auf die verbotenen Menschenansammlungen in der Silvesternacht auf dem Markusplatz. Diese Situation sei das Ergebnis falscher Botschaften und des Wunsches, um jeden Preis zu einem Zustand wie vor der Pandemie zurückzukehren. Die Situation und die Umstände in Venedig waren bereits vor Covid kritisch. So zu tun, als könnte man alles wieder auf „normal“ zurücksetzen, könnte noch größere Unannehmlichkeiten nach sich ziehen.