Massentourismus in Venedig – (k)ein Grund zur Freude?

Ein Kommentar von Christoph Thür

Venedig lebt wieder, Venedig ist wieder voll. Mehr als voll. Am Osterwochenende waren täglich bis zu 120.000 Touristen in der Lagunenstadt, so kommen also auf einen Bewohner der Altstadt in etwa 3 Touristen.

Wie viel Tourismus verträgt Venedig?

Klar. Ohne Touristen kann auch Venedig nicht überleben. Denn die Stadt braucht natürlich auch Einnahmen, das Personal will beschäftigt werden, die Restaurants wollen Gäste bedienen und die Souvenirverkäufer wollen ihre in Fernost produzierten Artikel an den Mann bringen. Aber bei solchen Massenaufläufen wie es am vergangene Wochenende wieder der Fall war, wo die Besucherzahl Dimensionen von „vor Covid-Zeiten“ angenommen hat, muss man gegensteuern. Eine dieser Gegensteuerungs-Maßnahmen wäre das geplante Eintrittsgeld nach Venedig. Wäre.

Eintritt nach Venedig – erneut verschoben

Leider nur wäre, denn wieder wird es verschoben. Zuerst war es Covid, welchem man den Schwarzen Peter zuschob um diese Maßnahme nicht einzuführen, nun ist es wohl weiterhin offensichtliches politisches Unvermögen. Denn gerade in den ruhigeren Pandemiejahren 2020 und 2021 hätte man dieses System bestmöglich einführen, testen, adaptieren und optimieren können. Nun wird, obwohl es einen Mehrheitsbeschluss der Stadtverwaltung von Venedig gibt, die für Juni 2022 beschlossene Einführung der Tagesgebühr nach Venedig auf Anfang 2023 verschoben.

Natürlich gehen nun die Wogen in der Stadt Venedig hoch, die politische Opposition tobt. Sie tobt zurecht, wobei auch die Opposition außer Toben noch keine besseren Lösungsvorschläge zur Eindämmung des Massentourismus in Venedig unterbreitet hat. Inzwischen ist die Geschichte um die Einführung der Tagesgebühr für Venedig fast schon so alt wie das System MOSE… Aber das ist ein anderes Thema…

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