Noch bis zum 29. Oktober können Sie die Bildinstallation, „Diese Schriften werden, wenn sie verbrannt werden, endlich Licht spenden“, des Künstlers Anselm Kiefer, besuchen.
Auf achthundert Quadratmetern sind Gemälde zu sehen, die keiner chronologischen Ordnung folgen und mit den großen Gemälden in den Räumen der ehemaligen Dogenresidenz in Dialog treten. Mit „These writings, when they are burned, will finally give some light“ bringt der deutsche Künstler Anselm Kiefer zum ersten Mal zeitgenössische Kunst in den Dogenpalast, der bisher seine institutionelle Rolle in der Stadt beibehalten hat.
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Als die Stiftung der städtischen Museen von Venedig mit der Ausstellung „Muve contemporaneo“ seit 2013 begonnen hat, die antike Kunst mit der, der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in einen Dialog zu bringen, ist es für das Palastsymbol der Stadt ein erstes Mal.
Kiefers Installation reflektiert die einzigartige Lage Venedigs zwischen Nord und Süd und seine Interaktion mit Ost und West. Es wird als ein „Kontinuum“ von Verweisen auf die Geschichte der Lagune präsentiert, wie die Darstellung der U-Boote, die symbolisch die große Macht der Republik der Serenissima auf dem Meer heraufbeschwören, oder der leere Sarg, der mit dem Heiligen Markus und der Gründung der Stadt verbunden ist. „Es ist ein Werk“, so die Direktorin der städtischen Museen, Gabriella Belli – „das nicht geschaffen wurde, um Venedig zu feiern. Anselm hat in einem Werk, das mit den Gemälden von Tintoretto und den anderen Künstlern Hand in Hand geht, einen roten Faden gefunden, der auf der Schichtung der Geschichte beruht. Es ist ein Wechselspiel von Paradoxien und Metaphern, die sich wie in einem fotografischen Schnappschuss ineinander verschränken“. Die Ausstellung wurde am 26. März, eröffnet und ist bis zum 29. Oktober zu besichtigen. Die Werke werden von einem illustrierten Katalog begleitet, der von Marsilio herausgegeben wird.
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Der Künstler
Kiefer wurde in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs geboren und hat sich im Laufe seiner Karriere mit der Identität und der Geschichte des Nachkriegsdeutschlands auseinandergesetzt, wobei er Kunst und Literatur, Malerei und Bildhauerei miteinander verbunden hat. Sein Werk umfasst Gemälde, Vitrinen, Installationen, Künstlerbücher und Arbeiten auf Papier, wie Zeichnungen, Aquarelle, Collagen und verfremdete Fotografien.