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Venedig, letzter Akt mit Liebe

Petra Reski erzählt die Lagune

In einer langsam sterbenden Stadt leben und sie anbeten. Das ist “ Venezia atto finale “ (320 Seiten, 18 Euro), ein Buch der deutschen Reporterin Petra Reski, das Stefano Porreca für Zolfo editore ins Italienische übersetzt hat, einem kleinen Verlag, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Bel paese und seine Verzerrungen mit einem journalistischen Blick zu beschreiben.

Es ist ein leidenschaftlicher Aufruf zur Verteidigung Venedigs, der den Worten einer Autorin entspringt, die vor mehr als dreißig Jahren an die Lagune gezogen ist und die Veränderung der Stadt miterlebt hat, denn: „Eine Stadt wird dann eine andere, wenn man so lange in ihr lebt, bis die ersten Freunde sterben“. Und gleichzeitig ist es das eindringliche Requiem einer unsterblichen und gleichzeitig sehr fragilen Stadt aus der Sicht einer Autorin, die Venedig mehr liebt als die zig Millionen Touristen, die jedes Jahr hier einfallen. Fast möchte sie die Stadt anstelle der Venezianer verteidigen, die sich gezwungen sehen, sie zu verlassen: wie Alberto, ein Fischer, der in Mestre lebt, das Symbol einer Art, die immer mehr vom Aussterben bedroht zu sein scheint.

Venedig, letzter Akt mit Liebe. Petra Reski erzählt die Lagune
Venedig, letzter Akt mit Liebe. Petra Reski erzählt die Lagune

Inmitten von kleinen Geschichten und Orten, die ihresgleichen suchen, entfaltet sich das Porträt einer Wahl-Venezianerin, die in der Lage ist, nicht nur von einem schmerzhaften, scheinbar unaufhaltsamen Niedergang zu erzählen, sondern auch von der Lebenskraft der Steine, die diese Stadt groß gemacht haben. Denn hier erzählen die Mauern auch immer ihre Geschichte, weil hier, wie „ihr Venezianer“ sie gelehrt hat, sogar Ziegelsteine eine Biografie haben, denn „wenn man eine Blutprobe nehmen muss, geht man durch die frühe Renaissance“. Mit einer Vergangenheit, in der man sich verlieren kann, heute, wo man „nicht einmal mehr dem Hochwasser trauen kann“, endet Venedig jedoch mit der Furcht vor seiner eigenen Zukunft. Und das, obwohl die Serenissima mit ihren Steinen, die Umwälzungen, Herrschaften und Katastrophen überwunden haben, seit Jahrhunderten ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit ante litteram darstellt.

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Titelfoto: Copyright Paul Schirnhofer

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