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Venezianische Impressionen (12)

Auf dem Campo San Giacomo di Rialto

Der Name Rialto rührt von „rivus altus“ („tiefer Fluss“) her. An dieser Stelle ist der Canal Grande nicht nur am engsten, sondern auch am tiefsten. Hier im Sestiere San Polo befand sich seit dem 16. Jahrhundert das Zentrum des Handels der Stadt mit dem berühmten Mercato di Rialto.

Rialtobrücke

Am Handelsumschlagplatz Campo San Giacomo di Rialto steht die gleichnamige Kirche (genannt San Giacometto), die, am Übergang vom 11. zum 12. Jahrhundert erbaut, als älteste Kirche Venedigs gilt. Heute wird sie als Musikinstrumentenmuseum genutzt. Eine Besonderheit ist die hier noch erhaltene Überdachung vor dem Haupteingang. Dieser portico diente Armen und Obdachlosen als Refugium vor Wind und Wetter, aber auch vor Übergriffen. Früher besaßen viele venezianische Kirchen solch einen Portikus. Jedoch wurden die meisten später entfernt, als deren Nutzung für „unmoralische Umtriebe“ Überhand nahm.

Chiesa S. Giacometto

Auffallend ist die unproportional große 24-Stunden-Uhr über dem Hauptportal.

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Chiesa S. Giacometto, Rialto: 24-Stunden-Uhr

Unter dem Kreuz auf der Rückseite befindet sich eine lateinische Inschrift, die die zahlreichen Händler aus aller Welt am Rialto gemahnt, ehrlich und fair zu sein: “Hoc circa templum sit jus mercantibus aequum, pondera nec vergant, nec sit conventio prava”, dass in der Umgebung dieser Kirche das Gesetz des Kaufmanns recht sei, das Gewicht richtig und die Verträge ehrenhaft. Hier am bedeutendsten Ort des nationalen und internationalen Warenumschlags richteten sich auch die ersten Banken und Wechselstuben ein. Zeugnis dafür ist noch der Name der Arkaden seitlich entlang des Platzes, der Sotoportego del Banco Giro.

Sotoportego del Banco Giro, Venedig, Rialto

Gegenüber der Kirche fällt uns noch eine außergewöhnliche Skulptur ins Auge: Eine Treppe führt, gestützt von der Marmorstatue eines unter ihrer Last gebeugten Mannes zu einer kleinen Säule. Der Mann ist bekannt als Il Gobbo di Rialto, der Bucklige von Rialto. Eine Bestrafung für manche Missetaten bestand darin, dass der Delinquent nackt und gepiesackt von den Schaulustigen vom Markusplatz bis zum Buckligen laufen und diesen küssen musste. Von der Säule daneben wurden amtliche Bekanntmachungen und insbesondere auch Todesurteile verkündet. Die abgetrennten Köpfe wurden hier für einige Tage zur Abschreckung präsentiert.

Über die Autoren

Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs.  Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.

ELisabeth Hoffmann und Karl Ludwig Heinrich 1
Elisabeth Hoffmann
und
Karl-Ludwig Heinrich
auf dem Forte Sant’Andrea

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2 Gedanken zu „Venezianische Impressionen (12)“

  1. L’orologio della Chiesa Giacomo di Rialto misura il tempo per l’intera città di Venezia. Un testo per indicare l’importanza di un tempo unito.

    La gente che va sopra il ponte di Rialto.

    La gente attraversa il ponte qualche volta veloce, ma qualche volta rilassata. Talvolta fa quattro chiacchiere. Sotto di loro corre il Canal Grande che divide la città in due lati. Il nome ‘Rialto’ deriva da un antico mercato, che fu nella storia molto importante per la città ed era molto popolato.

    Ma oggi nell’era del turismo è diventato un luogo noto della città. È un punto di incontro tra le differenti sestiere. Quasi tutti portano con se un cellulare o un smart phone, che contiene il tempo personale per ognuno. La maggioranza resta in questa città famosa solo nelle migliori ore del giorno. Quando cala la sera, forse alle sei, i turisti aspettano gli autobus per ritornare ai loro impegni negli hotel fuori città. Poi tutti gli autobus lasciano la città e raggiungono la terra ferma e si dirigono verso Mestre. La gente ha trascorso più o meno 8 ore nella città.

    Ritratto San Giacomo di Rialto, Canaletto, Dresda

    2.All’ombra della storia.

    Sulla riva destra del Canale Grande di Venezia all’altezza del Ponte Rialto si trova una chiesa piccola. Talvolta la gente di oggi non sa, che anche questa chiesa si chiama ‘di Rialto’. Questa chiesa è più vecchia dell’omonimo ponte. Nell’anno 1394 la chiesa riceve un orologio con un quadrante enorme e con perfino delle grandi lancette. L‘orologio scoccò da quel momento in poi il tempo del popolo veneziano. Anche oggi possa stare talvolta cosi. A cioè vede anche l’articolo nello giornale triestino ‘Piccolo’ sul orologio rotto di Muggia. Nello questo giornale c’era scritto (20.9.19) : ‘L’orologio rappresenta un riferimento per la cittadinanza …. e cosi si deve rapidamente ripararlo’).

    Nel passato e cosi anche a Venezia la giornata iniziava molto presto. Senza l’ aiuto delle macchine bisognava fare i differenti mestieri come il pescatore o il commerciante. Ma quando il quadrante con le sue grandi lancette mostrava il tempo di mezzogiorno suonava la campana e i lavoratori facevano la pausa pranzo o il riposo serale. Anche questa campana si chiamava ‘Rialtina’. Questa orologio scandiva il tempo per stare insieme.

    3.Esiste anche oggi un tempo per stare insieme?

    Mi pare che ognuno die noi abbia il suo tempo privato. L’hanno in ogni caso i turisti che attraversano il ponte di Rialto. Hanno il loro segnale orario in tasca. Tuttavia, in genere, oggi ci mancano le occasioni nelle quali tutti vanno insieme, quando ci chiama un orologio enorme. Naturalmente ci sono eccezioni. Per esempio ieri l’altro (15.9.18) alle ore 11, quando la gente di Genova è stata zitta in memoria della catastrofe del ponte Morandi.

    Ognuno ha il suo tempo con le sue proprie inquietudini.
    Anch’io.

    4.Ma per fortuna c’è anche una canzone che suona come una campana.

    Una volta ho caricato sul mio cellulare una canzone. Il cantante mi ammonisce di non sprecare il tempo che mi viene regalato. Per stare insieme. Il cantante canta con la sua voce alta come una piccola campana. Sottile, ma chiaro.

    “No, non perdetelo il tempo ragazzi,
    non è poi tanto quanto si crede;
    date anche molto a chi ve lo chiede.
    dopo.
    è lunedì.
    Vanno le nuvole coi giorni di ieri, (= paragone, la similitudine)
    guardale bene e saprai chi eri;
    lasciala andare la gioia che hai,

    Camminano le ore,
    non si fermano i minuti.
    è la vita che se ne va; ……” (Domenica e lunedì, Angelo Branduardi)

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    • Vielen Dank, Wolfgang, hier die deutsche Übersetzung:
      Die Uhr der Giacomo-Kirche in Rialto misst die Zeit für die gesamte Stadt Venedig. Ein Text, der auf die Bedeutung einer vereinten Zeit hinweist.

      Menschen gehen über die Rialto-Brücke.

      Die Menschen überqueren die Brücke manchmal schnell, manchmal aber auch entspannt. Manchmal unterhalten sie sich. Unterhalb von ihnen verläuft der Canal Grande, der die Stadt in zwei Hälften teilt. Der Name „Rialto“ stammt von einem alten Markt, der für die Stadt in der Geschichte sehr wichtig war und viele Menschen anzog.

      Aber heute, im Zeitalter des Tourismus, ist er zu einem bekannten Ort in der Stadt geworden. Es ist ein Treffpunkt zwischen den verschiedenen Sestieren. Fast jeder hat ein Mobiltelefon oder ein Smartphone, das für jeden persönliche Zeit beinhaltet. Die meisten halten sich in dieser berühmten Stadt nur während der besten Stunden des Tages auf. Wenn es Abend wird, vielleicht um sechs Uhr, warten die Touristen auf die Busse, um zu ihren Hotels außerhalb der Stadt zurückzukehren. Dann verlassen alle Busse die Stadt und fahren nach Mestre. Die Menschen haben mehr oder weniger 8 Stunden in der Stadt verbracht.

      Bildnis San Giacomo di Rialto, Canaletto, Dresden

      2. im Schatten der Geschichte.

      Am rechten Ufer des Canal Grande in Venedig, an der Rialto-Brücke, steht eine kleine Kirche. Manchmal wissen die Leute heute nicht, dass diese Kirche auch „di Rialto“ genannt wird. Diese Kirche ist älter als die gleichnamige Brücke. Im Jahre 1394 erhielt die Kirche eine Uhr mit einem großen Zifferblatt und noch größeren Zeigern. Von diesem Moment an schlug die Uhr die Zeit der Venezianer. Auch heute kann es manchmal so sein. Mit anderen Worten: In der triestinischen Zeitung „Piccolo“ ist ein Artikel über die kaputte Uhr in Muggia erschienen. In dieser Zeitung war zu lesen (20.9.19): „Die Uhr stellt einen Bezugspunkt für die Bürgerschaft dar …. und muss daher schnell repariert werden“).

      In der Vergangenheit, und auch in Venedig, begann der Tag sehr früh. Ohne die Hilfe von Maschinen musste man sich mit verschiedenen Tätigkeiten wie Fischfang oder Handel beschäftigen. Doch wenn das Zifferblatt mit den großen Zeigern die Mittagszeit anzeigte, läutete die Glocke, und die Arbeiter gingen in die Mittagspause oder ruhten sich am Abend aus. Diese Glocke wurde auch „Rialtina“ genannt. Diese Uhr markierte die Zeit des Zusammenseins.

      3. gibt es heute noch Zeit für ein Zusammensein?

      Ich habe den Eindruck, dass jeder seine eigene private Zeit hat. Touristen, die die Rialto-Brücke überqueren, haben sie trotzdem. Sie haben ihr Zeitsignal in der Tasche. Heute vermissen wir jedoch in der Regel die Gelegenheiten, bei denen wir alle zusammen gehen, wenn eine große Uhr uns ruft. Natürlich gibt es Ausnahmen. Zum Beispiel vorgestern (15.9.18) um 11 Uhr, als die Menschen in Genua zum Gedenken an die Katastrophe der Morandi-Brücke schwiegen.

      Jeder hat seine eigene Zeit und seine eigenen Ängste.
      Das tue ich auch.

      Aber zum Glück gibt es auch ein Lied, das wie eine Glocke klingt.

      Ich habe einmal einen Song auf mein Mobiltelefon hochgeladen. Der Sänger ermahnt mich, die Zeit, die mir gegeben ist, nicht zu verschwenden. Zusammen zu sein. Der Sänger singt mit seiner hohen Stimme wie eine kleine Glocke. Subtil, aber deutlich.

      „Nein, verschwenden Sie keine Zeit, Jungs,
      Es ist nicht so viel, wie Sie denken
      Gib auch denjenigen viel, die dich darum bitten.
      später.
      ist Montag.
      Die Wolken gehen mit den Tagen von gestern, (= Vergleich, das Gleichnis)
      Schau sie dir gut an und du wirst wissen, wer du warst;
      Lassen Sie die Freude los, die Sie haben,

      Die Stunden vergehen,
      bleiben die Minuten nicht stehen.
      Es ist das Leben, das vergeht; ……“ (Domenica e lunedì, Angelo Branduardi)

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