Hochwasser in der Stadt – trotz Mose
8. Dezember 2020: Überraschend hat der Bora für eine deutliche Verstärkung des Hochwassers gesorgt. Ergebnis: Die Fluttore des Hochwasserschutzsystems Mose wurden nicht aktiviert, und das Wasser konnte ungehindert bis auf einen Stand von 137 cm in die Stadt eindringen. Wie das sein kann, dass die Mose-Betreiber spätestens 48 Stunden vorher bescheid wissen müssen, um das System zu aktivieren, und vor allem, wie das in Zukunft unterbunden werden kann, werden die Venezianer sicherlich ausgiebig diskutieren! Für uns bedeutete das konkret: Wir kamen noch trockenen Fußes so gerade eben zum Supermarkt Coop Adriatico am Nordufer ganz am Ende der Fondamente Nove mit sonst sehr schönem Blick über die Inseln bis zum unglaublich schrägen Kirchturm von Burano, um die Zutaten für unsere weihnachtliche Vanillekipferl-Backsession zu beschaffen. Hier vor dem einzigen Zugang zum Coop:
Zwanzig Minuten später auf dem Heimweg wurde es dann aber eng! Bereits 10 cm Wasser vor unserer Haustür und noch zwei Stunden bis zum aktualisierten Höchststand!
Während die Vanillekipferl im Ofen backen, kucken wir noch mal runter zum Hauseingang. Inzwischen haben wir den Höchststand erreicht, und einige Zentimeter Acqua Alta machen sich auch im Treppenhaus breit.
In unserem vierten Stockwerk sind wir aber sicher, und wir können von oben das Kommen und zum Glück auch wieder Gehen des Wassers beobachten.
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.