Venezianische Schiffe
Die berühmten Gondeln sind vielleicht das Erste, was zu Venedigs Wasserfahrzeugen einfällt.
Doch, da praktisch alles auf dem Wasserweg nach und innerhalb von Venedig transportiert wird, kann man hier eine enorme Vielzahl unterschiedlicher Gefährte vorfinden. Nachfolgend haben wir eine kleine Auswahl zusammengestellt.
Öffentlicher Nahverkehr: Immer Vorfahrt hat das hiesige Pendant zu einem Linienbus, das Vaporetto, vom Literaturnobelpreisträger Joseph Brodsky ziemlich treffend als eine Kreuzung aus Sardinenbüchse und Sandwich beschrieben.
Immer schön: Eine Fahrt mit dem Traghetto, also der „Linien-Gondel“, die an einigen Stellen zur Überquerung des Canal Grande eingerichtet ist. Leider sind die Linien mittlerweile stark reduziert. Stabil fährt nach unserer Erfahrung lediglich die Linie zwischen S. Sofia und Rialto. Die coolen Einheimischen stehen selbstverständlich auf der kurzen Überfahrt. Es ist aber keine Schande, sich auf der wackligen Mini-Fähre zu setzen.
Wunderbar anmutig wirkt die Fortbewegung der Stehruderer z. B. auf dem Puparin.
Kreuzfahrtschiffe in der Lagune werden von der Bevölkerung vor allem aus ökologischen Gründen nicht gerne gesehen und die Protestbewegung No Grandi Navi ist seit Jahren aktiv. Mittlerweile sind die schwimmenden Hotelburgen aus dem Bacino di San Marco verbannt, in der Lagune treiben sie aber weiterhin ihr Unwesen.
Versorgungsschiffe aller Art sind dagegen lebensnotwendig, vor allem, wenn sie Wein, Gemüse und Lebensmittel bringen.
Auch Müll und Abwasser wollen entsorgt werden.
Die einen gondeln zur Hochzeit in die Kirche, während die Verstorbenen auf die Friedhofsinsel San Michele überführt werden, gefolgt vom Priester in einem eigenen Boot.
Schiffe rund ums Baugewerbe wirken oft besonders bizarr.
Über den geordneten Ablauf des Verkehrs wachen die Poliziotti, die manchmal auch mit dem „Wasser-Motorrad“ auf Streife fahren.
Zum Abschluss:
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.
und
Karl-Ludwig Heinrich
auf dem Forte Sant’Andrea