Über den Dächern von Venedig
Das Fontego dei Tedeschi (Italienisch: Fondaco dei Tedeschi) war in früheren Zeiten die venezianische Niederlassung vor allem der deutschen, aber auch österreichischen, ungarischen und nordeuropäischen Handelsleute. Das Wort fondaco bedeutet eigentlich Warenlager, jedoch wohnten und arbeiteten die ausländischen Händler auch hier.
Nahe der Rialtobrücke durfte vor einigen Jahren die Firma Benetton in das Fontego dei Tedeschi einziehen, das bis dahin als Hauptpostamt genutzt worden war. Der Deal: Im Rahmen der Gebäudesanierung und Umwandlung zum Nobel-Kaufhaus musste eine kostenlos zugängliche Dachterrasse hinzugefügt werden. Ein paar Protest-Farbbeutel sind in dieser sonst so braven Stadt trotzdem gegen das Benetton-Geschäft nahe dem Campo S. Bartolomeo geflogen. Das Titelbild unseres heutigen Beitrags zeigt das Fontego links im Bild im Jahr 2012, noch ohne die Dachterrasse.
Der Blick über die Dächer der Stadt und insbesondere über den Canal Grande ist einmalig, und da es zu Corona-Zeiten kaum mehr Touristen gibt, können wir ohne Vorbestellung (normalerweise notwendig z. B. bei https://www.dfs.com/en/venice/service/rooftop-terrace) direkt und ohne die sonst auf eine Viertelstunde beschränkte Verweilzeit zur Terrasse hinaus. Man kann die Stadt in Ruhe in alle Richtungen studieren.
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.