Wenn aus Glas ein Fiasko wird …
Auch wenn so manches „Murano-Glaskunstwerk“ mittlerweile aus China kommt, können sich die vielen, auf der Insel Murano angesiedelten Original-Glasbläsereien mit ihren unglaublich phantasievollen Kunstwerken wie auch Alltagsgegenständen schon aufgrund ihrer intensiven Touristen-Anwerbeaktionen nahe dem Anleger S. Zaccaria immer noch recht gut behaupten.
Die hohe Konzentration an Glasbläsereien auf Murano erklärt sich daher, dass aufgrund der Brandgefahr fast alle im Mittelalter nach Murano ausgelagert wurden. Murano-Glas ist jedoch bis heute weltberühmt. So wurde zum Beispiel die zweitgrößte Moschee der Welt, die Hassan-II.-Moschee in Casablanca, Marokko, mit Leuchtern aus Murano-Glas ausgestattet.
So stolz die Glasbläser von Murano auf ihre Kunst sind: Leider hat in den letzten Jahren die Ausstellung von großen Glasskulpturen im öffentlichen Raum ziemlich nachgelassen.
Der weit verbreitete Ausdruck „Fiasko“ für einen Flopp oder Misserfolg stammt einer Deutung nach von hier: Lehrlinge, die mit zuviel Kraft an die Arbeit gingen, erzeugten statt einem filigranen Glaskunstwerk ein fiasco, italienisch für eine dickbauchige Flasche.
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.
und
Karl-Ludwig Heinrich
auf dem Forte Sant’Andrea