Das erste Ghetto
Das venezianische Ghetto ist namensgebend für die abgesonderten Wohnviertel der jüdischen Bevölkerung in Europa. Den Juden Venedigs war hier im Jahre 1516 das wenig beliebte Gebiet der Eisengießerei (venezianisch: geto) zugewiesen worden.
Später wurde das aus allen Nähten platzende “Neue” Ghetto, Gheto Novo, um das “Alte” (!), Gheto Vechio (dieser Teil des Viertels hieß vorher schon so), und mitte des 17. Jahrhunderts um das Neueste Ghetto, Gheto Novissimo, erweitert, um der ständig steigenden Bewohnerzahl gerecht zu werden. Aus diesem Grund sind die meisten Gebäude im Ghetto sehr hoch und besitzen bis zu sieben Stockwerke.
Die Juden durften nur tagsüber das Ghetto verlassen. Auffallend sind die engen, leicht zu bewachenden Zugänge zum Ghetto.
Die beiden ehemaligen Wachhäuschen am nördlichen Zugang über die Ponte de Gheto Novo stehen heute noch.
Das jüdische Museum bietet mehrmals täglich Führungen durch drei der insgesamt fünf Synagogen in italienischer und englischer Sprache an (www.ghettovenezia.com).
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.
und
Karl-Ludwig Heinrich
auf dem Forte Sant’Andrea