Die Basilika S. Pietro di Castello mit dem auffallenden Stein davor
Weit draußen am äußersten Zipfel von Castello auf der Insel S. Pietro befindet sich die Basilica di S. Pietro di Castello mit ihrem schiefen Campanile. Die Venezianer mochten sich nur ungern von der Kirche in ihre Belange reinreden lassen, zumal das Kirchenoberhaupt kein gewöhnlicher Bischof, sondern ein Patriarch, also ein Bischof mit besonderen Machtbefugnissen ist. So bauten sie diesen offiziellen Bischofssitz möglichst weit weg vom Zentrum, während der zentrale Markusdom als Kirche der Dogen diente. Dieser Zustand blieb so über die Jahrhunderte hinweg, bis Napoleon 1807 den Markus-Dom als Bischofssitz verfügte.
Aus diesem Spannungsfeld geht eine Besonderheit hervor, die sich auf dem Vorplatz der Kirche manifestiert. Auf dem Weg zum Portal hebt sich ein weißer Pflasterstein deutlich vom grau gepflasterten Weg ab. Wenn der Doge Anlass hatte, den Patriarchen zu besuchen, war dies die Stelle, an der sie sich trafen. So musste der Doge die letzten Meter von seiner Gondel zu Fuß gehen und auch der Patriarch vor seine Kirche treten: Ein Treffen auf Augenhöhe.
Fans der in Venedig spielenden Krimiserie von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo werden sich für das rosa Eckhaus an Campo und Canale interessieren. Hier lassen sie ihren Commissario Morelli wohnen. Man darf gespannt sein, wann auch diese Romane verfilmt werden.
Über die Autoren
Elisabeth Hoffmann und Karl-Ludwig Heinrich recherchieren seit zwanzig Jahren zu den Roman- und Filmschauplätzen des beliebten Commissario Brunetti und haben bisher vier Bücher dazu veröffentlicht. Mittlerweile sind sie auch auf den Spuren von Kommissar Dupin in der Bretagne unterwegs. Nähere Informationen finden Sie auf www.Krimischauplatz.de. Während ihrer langen Aufenthalte in Venedig haben sie viele Eindrücke über das Leben und den Alltag in der Lagune gewonnen, worüber sie in ihrer Kolumne berichten möchten.