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Wie viel Tourismus hält Venedig noch aus?

Die Stadt hat 49.172 Einwohner und 50.016 Gästebetten

Venedig hat die meisten Ferienwohnungen in Italien. Der Massentourismus in Venedig ist ein Problem, das schon lange die Einwohner und die Stadtregierung beschäftigt. Insbesondere der Carnevale di Venezia, der jährlich Millionen von Besuchern anlockt, hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einer Gelddruckmaschine entwickelt. Dabei spielt der Bürgermeister Luigi Brugnaro eine zweifelhafte Rolle in dieser Entwicklung.

Wie viel Tourismus hält Venedig noch aus?

Kommerzielles Spektakel

Der Carnevale di Venezia, der traditionell eine festliche Zeit des Verkleidens und Feierns in der Stadt ist, hat sich in den letzten Jahren zu einem überkommerzialisierten Spektakel entwickelt. Die Preise für Hotels, Restaurants und Veranstaltungen während des Carneval di Venezia sind in die Höhe geschossen, was viele Einheimische davon abhält, an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Stattdessen dominiert eine Atmosphäre des Konsums und des Massentourismus die Straßen und Plätze der Stadt.

Wie viel Tourismus hält Venedig noch aus?
Meister der Geldmaschine – Luigi Brugnaro – Bürgermeister von Venedig. Stand: 18. Februar 2024

Meister der Geldmaschine

Luigi Brugnaro, seit 2015 Bürgermeister von Venedig, hat in dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle gespielt. Seine Politik, die darauf abzielt, Venedig als Tourismusmagnet zu etablieren, hat dazu geführt, dass der Carnevale di Venezia zu einer reinen Einnahmequelle für die Stadt geworden ist. Brugnaro hat es versäumt, Maßnahmen zu ergreifen, um den Massentourismus zu regulieren und die Authentizität des Carnevals zu bewahren. Stattdessen hat er sich dafür entschieden, die kommerziellen Möglichkeiten des Events zu maximieren. Wie viel davon kommt in Venedig an?

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Immer mehr Venezianer kehren ihrer Stadt den Rücken

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind bereits spürbar. Einheimische fühlen sich zunehmend entfremdet von den Feierlichkeiten, die einst ihre Traditionen und ihre Kultur repräsentierten. Gleichzeitig leiden die Infrastruktur und das historische Erbe der Stadt unter dem Ansturm der Touristenmassen. Die Profitgier und Kurzsichtigkeit der Stadtregierung haben dazu geführt, dass Venedig zunehmend zu einem Disneyland für Touristen wird, anstatt eine lebendige und authentische Stadt für die Bewohner und Besucher zu sein.

Bringt die Bürgermeisterwahl in 2025 eine Wende für Venedig?

Es ist an der Zeit, dass die Stadtregierung unter der Führung von Bürgermeister Brugnaro umdenkt und Maßnahmen ergreift, um den Massentourismus zu kontrollieren und die Identität von Venedig zu bewahren. Es bedarf einer ausgewogenen und nachhaltigen Tourismuspolitik, die die Bedürfnisse der Einheimischen und der Besucher gleichermaßen berücksichtigt. Nur so kann Venedig seine Einzigartigkeit bewahren und gleichzeitig ein attraktives Reiseziel für Gäste aus aller Welt bleiben.

Fakten, Daten und Meinung von Petra Reski

Die touristische Monokultur wird in Venedig seit dreißig Jahren wie eine Staatsreligion gehuldigt: Den Anfang machte der langjährige und von den Medien viel gehätschelte Bürgermeister, der Philosoph Massimo Cacciari, als er mit seinem Privatisierungsmanifest 1994 garantierte, Investoren alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Gesagt, getan: In 30 Jahren verlor die Stadt 30.000 Einwohner. Dem von Bürgermeister Cacciari initiierten Programm folgten alle seine Nachfolger. Venedig soll keine Stadt mehr sein, sondern nur noch Schauobjekt. Heute stehen den in der Stadt verbliebenen 49.172 Venezianern 50.016 Touristenbetten gegenüber. Ganzen Artikel lesen…

Petra Reski in ihrem Artikel in der „taz“ vom 17.02.2024
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