Unbürokratisch, freundlich und perfekt organisiert. Impfung für Deutsche, die in Venedig leben ist unkompliziert
Ein Erfahrungsbericht: Obwohl Venedig „nur“ unser Zweitwohnsitz ist, haben wir kurzfristig einen Impftermin für die zweite Dosis bekommen. Die erste hatten wir in Deutschland.
Was muss ich tun, um als Ausländer in Venedig geimpft zu werden?
Wichtig ist einen Wohnsitz in Venedig zu haben. Ein Besuch, eine Airbnb-Adresse oder Ferienwohnung ist nicht ausreichend. Es muss ein Nachweis erbracht werden, dass man sich ständig in Venedig aufhält. Gut ist es, wenn eine Kopie des Mietvertrages mitgeführt wird. Es wird nicht immer nach allen Unterlagen gefragt, aber das italienische Meldesystem sollte nicht unterschätzt werden.
Der Ablauf:
Als EU-Bürger mit Zweitwohnsitz in Venedig setzen sie sich am besten per E-Mail mit dem Ospedale Civile di Venezia in Verbindung und tragen ihr Anliegen vor. Geht auch in englischer Sprache. Bei uns hat es wenige Tage gedauert, bis wir einen Impftermin bekamen, ja sogar ein Anruf folgte, in dem gefragt wurde, ob wir mit Pfizer/Biontech einverstanden wären. Unserer Erst-Impfung in Deutschland war mit Astra Zenecca.
Am Tag des Termins empfiehlt es sich etwas Zeit mitzubringen, da zurzeit eine Impfkampagne läuft, die sehr gut angenommen wird.
Unterlagen für ihre Impfung in Venedig.
Personalausweis oder Reisepass. Impfnachweis. Auch das allen bekannte gelbe Impfheft ist gültig, da es schon seit Jahrzehnten international von der WHO empfohlen wird.
Achten Sie darauf, dass ein Eintrag erfolgt. In unserem Fall wurde dieser handschriftlich gemacht und ohne den Aufkleber ins Heft. Sie bekommen stattdessen einen Ausdruck über den Impfnachweis, den Sie von ihrem Hausarzt in Deutschland dann ins Impfheft eintragen lassen. Quasi eine Beglaubigung über die Echtheit. Die sehr freundlichen Mitarbeiter*innen im Ospedale Civile di Venezia erklärten uns, dass sie das nicht machen können, da wir nicht im italienischen Gesundheits-System gemeldet sind. Offensichtlich nur eine spezielle COVID-Regelung, denn als der Autor 2019 schwer erkrankt im Ospedale Civile di Venezia 14 Tage dort verbrachte, gab es keine Schwierigkeiten mit der deutschen Gesundheitskarte und der Abrechnung.
Fazit: Aus unserer Sicht eine bemerkenswerte Entwicklung. Auch wenn das italienische Gesundheitssystem oft verpönt wird, unsere bisherigen Erfahrungen, speziell in Venedig, waren stets positiv. Wir werden oft gefragt, wie hier die Umstände sind, „wenn mal was passiert“. Ganz ehrlich? Wir haben uns hier nie unsicher oder benachteiligt gefühlt. Ganz im Gegenteil. Wir wollen hiermit ein ganz besonderes Lob an das Personal des Ospedale Civile di Venezia aussprechen. Grazie mille.