Architektur und goldener Sand, Urlaubsort mit Geschichte
Die Halbinsel Lignano ist vor allem unter Österreichern und Deutschen ein sehr beliebter Badeort an der oberen Adria im schönen Friaul in Italien. Von Wien aus in der Regel in 5 Stunden mit dem Auto erreichbar und kaum eine Stunde mit dem Zug von Venedig entfernt. Viele der Gäste verbringen schon seit Generationen hier ihren Urlaub. Lignano besteht aus 3 Stadtteilen: Sabbiadoro, Pineta und Riviera.
Offiziell namensgebend für den gesamten Ort ist der Ortsteil Sabbiadoro (Sabbia D’Oro = goldener Sand) – Lignano Sabbiadoro. Lignano wurde als Ort der Freude, für alle Menschen errichtet. Besonders der Ortsteil Lignano Pineta wurde in einem Projekt des Urbanisten Marcello D’Olivo spiralförmig im Pinienwald angelegt. Die Straßen heißen Arco und Raggio (Bogen und Strahl), ein architektonisches Meisterwerk.
Es ist ein sehr junger Ort, ausgehend vom Nordosten, dem Faro Rosso, entwickelte sich der Ort im Verlauf des letzten Jahrhunderts. Im Ort findet man das klassische Touristenangebot eines Badeortes. Lignano entwickelt sich aber zunehmend zu einem ganzjährigen Urlaubsort. Attraktionen wie Weihnachtsmarkt oder Sandkrippe dürfen im Winter nicht fehlen. Alleine im Dezember 2022 und Januar 2023 wurden über 50.000 Besucher der Sandkrippe gezählt.
Geschichte Lignano Sabbiadoro
Die Geschichte von Lignano begann mit einer kleinen Siedlung römischen Ursprungs. Im Jahr 1420 kam Lignano unter die Herrschaft der Republik Venedig und wurde zum Lehen mehrerer Adelsfamilien, darunter die Familie Vendramin, die im Jahr 1500 die kleine Kirche S. Zaccaria errichten ließ. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde eine Festung gebaut, um den Zugang zur Lagune von Marano zu bewachen.
Eine zweite Festung wurde während der napoleonischen Zeit gebaut. Die Bedeutung Lignanos stieg während der Unabhängigkeitskriege, als es Teil des Königreichs Italien wurde (1860). Im Jahr 1904 wurde das erste „Stabilimento Balneare“ (Badeanstalt) eröffnet, das jedoch während der Niederlage von Caporetto im Jahr 1917 von den Österreichern zerstört wurde.
Die Entwicklung von Lignano verlief langsam, auch wegen der Malaria, aber sie nahm in den 1920er Jahren zu, als Landgewinnungsarbeiten durchgeführt wurden und 1922 die Bevazzana-Drehbrücke und 1926 die Straße zwischen Lignano und Latisana gebaut wurde. In den 1930er Jahren wurden die Kirche, die Werft und die Kolonie am Meer gebaut, und Lignano wurde zu einem Ferienort.
Im Jahr 1953 entwarf der Architekt Marcello d’Olivo den Plan für Lignano Pineta. 1959 erlangte Lignano die Autonomie von Latisana und wurde eine Gemeinde. 1979 wurde die neue „Terrasse am Meer“ von Aldo Bernardis eingeweiht. Im Jahr 1980 wurde der Punta Verde Zoo Park gegründet. 1984 wurde der Hemingway-Park eingeweiht, 1987 die Alpe Adria Arena und der Unifec-Park. Im Jahr 2003 feierte Lignano sein hundertjähriges Bestehen. Heute präsentiert sich Lignano als ein wichtiges Zentrum des Küstentourismus.
Fotos: Christoph Winter | Lignano-Journal.com